Ausflug zum Dorf Pretschen

Nachdem ich bei einer früheren Tour den Scharmützelsee von Fürstenwalde, d. h. von Norden aus erkundet hatte (siehe: Storkow & der Scharmützelsee), starte ich heute zu einer Anschlusstour am südlichen Ende des Sees – am Bahnhof Wendisch-Retz. Von hier aus möchte ich in einer Rundtour das Dorf Pretschen besuchen und an der Spree entlang wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren.

Von Wendisch-Rietz aus fahre ich zunächst auf Landstraßen in südlicher Richtung und dann auf Feldwegen am Großen Kossenblatter See entlang.

Im Dorf Kossenblatt entdecke ich – gut versteckt hinter einem ehemaligen Gutshof – das auf einer Spreeinsel liegende Schloss Kossenblatt, in dem sich zu DDR-Zeiten die Zentralstelle für Reprographie der DDR befand, in der Akten, Bücher und sonstiges Schriftgut auf Mikrofilm übertragen wurden. Der Spree-Seitenarm – hier Schloßspree genannt – ist recht idyllisch, jedoch schon fast verlandet.

Hinter Kossenblatt überquere ich die Spree und fahre weiter nach Pretschen, wo sich der Demeterhof Landgut Pretschen befindet. Neben Milchprodukten und Gemüse (v. a. Chicorée) wird hier Leinöl erzeugt, das in vielen Berliner Bioläden zu finden ist. Das Dorf wurde im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ (früher: „Unser Dorf soll schöner werden“) ausgezeichnet und macht einen freundlichen Eindruck.

Im Hofladen kaufe ich noch einige regionale Produkte und verlasse den Ort in westlicher Richtung, wo ich die Abkürzung durch den Wald nach Neu-Schadow nehmen möchte. Hier befinde ich mich bereits im Biosphärenreservat Spreewald. Der Wald stellt sich leider als trostlose und teilweise schlimm zugerichtete Kiefern-Monokultur heraus – und das absurderweise in einem Schutzgebiet, das sich u. a. dem Erhalt der biologischen Vielfalt verschrieben hat …

Bei Neu-Lübbenau überquere ich erneut die Spree und stoße auf den größtenteils asphaltierten Spreeradweg, der mich nun an den Spreeauen entlang nach Wendisch-Rietz zurückbringt. Der Weg ist recht grün und gut befahrbar, bietet aber wenig fotografierenswerte Highlights oder markante Punkte.

Am späten Nachmittag erreiche ich dann meinen Zielbahnhof und fahre mit der Regionalbahn über Königs-Wusterhausen wieder zurück nach Berlin.

Zurückgelegte Strecke: 71,5 km