Routenplanung mit BaseCamp und der OpenFietsMap

Für meine Routenplanung verwende ich die kostenlose Software Garmin BaseCamp zusammen mit der ebenfalls kostenlosen OpenFietsMap Germany, bei der es sich um eine für Radfahrer optimierte Karte auf Basis von OSM-Daten handelt.

Auf der OpenFietsMap ist – ähnlich wie bei vielen gedruckten Fahrradkarten – die Art der Straßenoberfläche angeben. So lässt sich schon bei der Planung erkennen, ob ein Weg asphaltiert oder unbefestigt ist:

Ausschnitt OpenFietsMap

weiß/gelb = Asphaltstraße
fett gestrichelt = Halbbefestigter Weg (Kopfsteinpflaster, Feld-, Wald- und Schotterwege)
dünn gestrichelt = Pfad, Wanderweg
blau gestrichelt = offizielle Fahrradroute

Cartography: © Openfietsmap.nl 
Map data:  © Openstreetmap contributors


Wie gehe ich vor?

Als Startpunkt für eine Tagestour wähle ich zunächst einen günstig gelegenen Bahnhof an einer der Regionalzuglinien. Dabei nehme ich Anfahrtswege bis zu 90 Minuten in Kauf (im Sommer gelegentlich auch mehr, im Frühjahr und Herbst aufgrund der kürzeren Tage meist weniger). In möglichst großem Abstand zu Autobahnen und Bundesstraßen plane ich dann einen Rundkurs von ca. 60 km – eine für mich angenehme Strecke, da ich auch noch fotografieren möchte und zudem häufig anhalte um mir Tiere und Pflanzen anzusehen.

Um meine Touren möglichst abwechslungsreich zu gestalten, variiere ich die Art der Straßenoberflächen: Asphaltwege sind bequem, jedoch auf Dauer auch recht monoton; unbefestigte Feld- und Waldwege sorgen für das richtige Landausflug- und Outdoor-Feeling, können jedoch auf lange Strecken recht anstrengend sein. Meist lege ich mir die schwieriger zu befahrenden Strecken auf die erste Hälfte der Tour, während ich mich gegen Ende dann doch über leichter zu befahrenden Asphalt freue.

Und zuletzt spielen bei der Routenplanung auch das Wetter und die Jahreszeit eine Rolle: Im Frühjahr suche ich meist die Sonne (offene Landschaften), im Sommer die Abkühlung (Wälder, Seen), im Herbst Pilze & Fallobst (Wälder, Obstbaumalleen). Nach langen Regenfällen sind die aufgeweichten und schwieriger zu befahrenden Waldwege zu beachten.

Die am Computer erstellten Routen übertrage ich abschließend auf ein GPS-Navigationsgerät, das ich bei meinen Touren stets dabei habe. Ich lasse mich auf der geplanten Route führen und das Navigationsgerät über die Aufnahmefunktion gleichzeitig meine tatsächlich gefahrene Route aufzeichnen. Ich habe so die Möglichkeit auch spontan vom Weg abzuweichen, kann mich jederzeit auf die geplante Route zurückführen lassen und mir hinterher am Rechner ansehen, wo ich gefahren bin.


Das besondere Feature: Routing auf Radwanderwegen

Für meine Tourenplanung verwendet ich die OpenFietsMap als optische Hilfe, um die Beschaffenheit der Straßenoberflächen besser einschätzen zu können. Die Streckenführung wähle ich manuell über einzeln gesetzte Wegpunkte. Die OpenFietsMap bietet jedoch auch die Möglichkeit einer vollautomatischen Routenberechnung auf Radwanderwegen (= die Wege, die auf der Karte blau gestrichelt angegeben sind), was in der Praxis verblüffend gut funktioniert.

Hierfür wird in BaseCamp folgende Routingeinstellung verwendet: Einstellungen > Routing > Autofahren + Mautstraßen vermeiden. Alles andere bleibt leer. Das klingt zunächst merkwürdig, ist aber die für diese Karte notwendige Einstellung. Die Auswahl „kürzeste Zeit“ routet dann ausschließlich auf Radwanderwegen (wobei längere Umwege in Kauf genommen werden), die Auswahl „kürzeste Strecke“ routet überwiegend auf Radwanderwegen (wobei gelegentlich kurze Verbindungsstrecken auf Nebenstraßen in Kauf genommen werden).

BaseCamp Routingeinstellung für OpenFietsMap

Besitzer von Garmin-Navigationsgeräten können die gleichen Einstellungen in ihrem Gerät vornehmen und erhalten damit das Routing auf Radwanderwegen auch für unterwegs. Ich habe mir zu diesem Zweck auf meinem GPSmap 64s ein eigenes Profil eingerichtet (Karte wählen: OpenFietsMap Germany, Aktivität: Auto, Vermeidung einrichten: Mautstraßen).